Die Wartezeit ist vorbei. Sora, der innovative Video-Generator von OpenAI, hat endlich sein Debüt in der Europäischen Union sowie im Vereinigten Königreich und in benachbarten EWR-Ländern gegeben. Diese Ankunft erfolgt mehr als zwei Monate, nachdem sein ursprünglicher Start in den USA für Aufsehen gesorgt hat. Aber spielt dieser zeitliche Unterschied wirklich eine Rolle?
Aufgrund der europäischen Vorschriften hatte sich die Ankunft von Sora verzögert, eine Situation, die im Bereich der künstlichen Intelligenz nicht neu ist. Zum Beispiel ist Meta AI weiterhin nicht in Europa verfügbar, mehr als ein Jahr nach seiner Einführung, während Google vier Monate benötigte, um seinen ChatGPT-Konkurrenten Bard (heute bekannt als Gemini) im Jahr 2023 vorzustellen.
Sora: Das Gleiche wie immer
Die Version von Sora in Europa weist keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zu dem auf, was OpenAI den Nutzern in anderen Teilen der Welt bereits versprochen hat. Mit einfachen Anweisungen können zahlende Nutzer Videos generieren. Diejenigen in den teureren ChatGPT-Plänen haben Zugang zu höheren Auflösungen, längeren Videos und einer größeren Anzahl von Kreationen. Obwohl alle Arten von Anweisungen erlaubt sind, weigert sich das System, sensible Inhalte zu generieren, eine Sicherheitsmaßnahme, die den Ansatz der Sprachmodelle widerspiegelt, die ChatGPT antreiben.
Hohes Risiko, niedrige Latenz
Im Rahmen des KI-Gesetzes werden alle in Europa verfügbaren KI-Systeme in Risikokategorien eingeteilt. Systeme mit hohem Risiko unterliegen strengeren Vorschriften, die darauf abzielen, die EU-Bewohner vor potenziell gefährlichen Technologien zu schützen. Sora birgt seinerseits Risiken wie die Erzeugung von Fake News oder Deepfakes. Es ist jedoch unklar, ob das KI-Gesetz diese Komplikationen verursacht. Zum Beispiel wurde die Verzögerung bei der Einführung von Apple Intelligence in Europa laut Apple im Juni 2024 dem Gesetz über digitale Märkte zugeschrieben.
Mark Zuckerberg, CEO von Meta, hat die „präventive Regulierung“ aufgrund ihrer „theoretischen Gefahren“ offen kritisiert. In einem Gespräch mit dem CEO von Spotify, Daniel Ek, diskutierten sie im vergangenen August ausführlich über dieses Thema. Die Ankunft von Sora in den USA löste ebenfalls ähnliche Reaktionen zur „Überregulierung“ aus. Aber was hat Europa durch diese zusätzliche Regulierung wirklich verloren? Zwei Monate ohne Sora erscheinen als geringfügige Unannehmlichkeit.
Was jedoch zur Debatte steht, ist die Auswirkung auf europäische KI-Unternehmen. Sie müssen eine restriktive Gesetzgebung einhalten, bevor sie ihre Produkte auf den Markt bringen, was einen klaren Nachteil für europäische Entwickler darstellt, die Alternativen zu Sora schaffen und diese schnell auf den Markt bringen möchten.
0 Kommentare